Gleich oberhalb der Kirche sieht man noch den ebenen Platz, wo sein Wohnhaus stand. Als es gänzlich verfallen war, wurde es nicht mehr aufgebaut.
In den Akten der Pfarrregistratur Konzell kann man nachlesen, dass sich früher neben der Kapelle eine Einsiedlerklause befand. Der Eremit erteilte nebenbei den Birnbrunner Kindern Unterricht, für seine „Lebsucht" hatte der Gutsherr aufzukommen.
Dass Kapelle und Klause Vorgängerinnen hatten ist ziemlich sicher, ist doch der Name „Closen“ (Klause) schon in den Jahren 1580 und 1665 in Güterbeschreibungen aufgeführt.
Der erste urkundlich aufgeführte Einsiedler erscheint im Visitationsprotokoll 1761 und heißt Frater Paulus Schreiner, dem bereits 1762 Frater Elias Mayr, ein ehemaliger Brauknecht von Loifling, folgte. Von ihm heißt es 1772: Von jedermann geehrt und gelobt wegen seines frommen Lebenswandels.“
1780 bekommt er einen Mitbruder in der Person des 1749 geborenen Fraters Isidor Lex aus Nasting, eines gelernten Webers, der später nach Weißenregen zieht, und dort 1758 stirbt. Für ihn kam der Schneidergeselle Franz Bonaventura Esler von Cham, der noch das Noviziat machen musste. Esler blieb bis 1786 und verzog bald wieder, ebenso Frater Elias, der 1792 auf dem Bogenberg starb. 1787 kam Frater Anselm Bitterer, der 1789 vom Altvater nach Heilbrünnl bei Thalmassing versetzt wurde.
Als letzter Eremit zieht 1790 Frater Onophrius Schütz, ein ehemaliger Papiermacher aus Neukirchen hl. Blut in die Klause am Hochholz ein. Von ihm schreibt der Gerichtsverwalter von Birnbrunn, Peter Holzapfel, 1789: „Er sei christlich, ehrlich, gottesfürchtig, nüchtern und getreu und es gebe nicht die mindeste Beschwerde!“ Jedoch wurde er noch im gleichen Jahr vom Konsistorium Regensburg wegen Grobheit und subordinariatswidrigen Betragens zu acht Tagen Exerzitien bei den Franziskanern in Cham und zur Abbitte beim Altvater verurteilt!
1804 wurde die Einsiedelei säkularisiert und nach einer Bemerkung im Steuerkataster von 1811 bestand die Absicht, Kapelle und Klause zu „demolieren“, wenigstens wurde sie zur Demolierung geeignet erklärt.
Doch dazu kam es Gott sei Dank nicht.
Es wurde aber einige Jahrzehnte ruhig um die Kapelle am Hochholz. Die Gebäude kamen unter verschiedene Besitzer. 1930 wurde die Kapelle renoviert und eine Glocke vom Brauereibesitzer Josef Vogl aus Birnbrunn gestiftet.
1952 erfolgte eine neuerliche Renovierung und in einer feierlichen Prozession wurde eine von Sattelpeilnstein gestiftete „Madonna von Fatima“ in die Kapelle eingeholt. Viele Gläubige, vor allem auch die Jugend, fanden sich dazu ein.
Dekanatsjugendseelsorger Josef Meier konnte starke Abordnungen der Jugendgruppen aus Harrling, Sattelpeilnstein, Zandt, Vilzing und Schachendorf mit ihren jeweiligen Seelsorgern begrüßen. In einem Zeitungsbericht von damals hieß es: „Es war ein imposanter und ergreifender Augenblick, als inmitten der feierlichen Stille des umgebenden Forstes die Stimmen der Gläubigen zum Gebet erklangen.“
Expositus Jakob Fink führte dann die von seinem Vorgänger Josef Bauer begonnene Wiederbelebung des alten Wallfahrtsortes fort.
Als im Jahre 1906 die Kunstdenkmäler unserer Heimat planmäßig erfasst wurden, übersah man es, die Kapelle am Hochholz mit aufzunehmen in die große Kunsttopographie Bayerns.
Inzwischen folgten weitere Renovierungen. Die Kapelle ist nun in sehr gutem Zustand und ein kleiner besinnlicher Besuch reut bestimmt niemand!
Der Hochholz Kirta
Jedes Jahr im August laden der Pfarrgemeinderat Harrling mit der Kirchenverwaltung und die Birnbrunner zum Patrozinium „Maria Schnee“ der Hochholzkapelle die gesamte Bevölkerung und alle Gäste aus nah und fern zum Mitfeiern sehr herzlich ein.
Der Festgottesdienst findet dabei unter freiem Himmel, umgeben von schattenspendenden Bäumen statt. Für die weltliche Feier wird der Vorplatz der Kapelle verwendet.