Mein Heimatland, die Republik Ghana ist ein westafrikanisches Land am Golf von Guinea. Das Land ist in der Subregion für ihre Stabilität und demokratische Regierungsführung bekannt und hat in den letzten 20 Jahren Fortschritte bei der Verringerung der Armut und des Hungers in der Bevölkerung gemacht.
Allerdings verbergen sich hinter den Verbesserungen auf nationaler Ebene große Ungleichheiten zwischen dem Norden und dem Süden des Landes, sowie zwischen ländlichen und städtischen Gebieten.
Hunger, durch Wasser übertragene Krankheiten und Unterernährung sowie der Mangel an Trinkwasser für die Landbevölkerung sind nach wie vor ein großes Problem im Norden Ghanas.
Die Ungleichheit zwischen dem Norden und dem Süden ist zum großen Teil auf die geografischen Gegebenheiten Ghanas zurückzuführen, die durch ausgeprägte klimatische, agro-ökologische und wirtschaftliche Unterschiede gekennzeichnet sind. Der nördliche Teil Ghanas ist unterentwickelt. Es gibt dort keine Fabriken und keine Industrien. Die Bewohner leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und sind für eine gute Ernte, vor allem von den Niederschlägen, abhängig. Im nördlichen Teil des Landes regnet es vier bis sechs Monate lang. Das heißt, ein halbes Jahr ist Trockenzeit und ein halbes Jahr Regenzeit. Das hat zur Folge, dass Wasser in der Trockenzeit für Mensch und Tier zur Mangelware wird. Die Frauen verbringen täglich zwei bis drei Stunden damit, mehrere Kilometer zu wandern, um Wasser zu finden.
Im Hinblick auf die anhaltenden Wasserprobleme im Norden Ghanas wurde eine Untersuchung von (von der WHO und UNICEF 41) durchgeführt, aus der hervorgeht, dass über 50 % der Bevölkerung im Norden Ghanas keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben und unverbessertes Wasser, d. h. Oberflächenwasser, als Trinkwasserquellen nutzen. Zu den verbesserten Quellen gehören öffentliche Zapfstellen oder Wasserhähne im Freien, ein geschützter Brunnen, eine geschützte Quelle oder Regenwasser (WHO/UNICEF 41). Diese Quellen schützen jedoch nicht vollständig vor durch Wasser übertragenen Krankheiten. Die Folge sind hohe Sterblichkeitsraten und ernste Gesundheitsprobleme bei Kindern, die keinen Zugang zu sicherem Wasser haben.