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Die Sanierungsarbeiten an der Kirche St

von Bruno Leischik, Cham

 

Die Barock-Kirche „St. Bartholomäus" steht im Ortskern von Harrling, von einem Friedhof umge­ben. Sie steht unter Denkmalschutz.

 

Die Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten wurden im Oktober 1980 als dringend und eilig eingestuft, da die Zerstörung der Konstruktion, ins­besondere des Dachstuhles, schon begonnen hatte.

 

Am 21.09.1981 It. Bautagebuch Bericht-Nr. 1 be­ginnen die Bauarbeiten. Wegen des großen Umfangs wurden die Arbeiten in 2 Bauabschnitte gegliedert. Bis in das Jahr 1983 haben die Arbeiten des 1. Bau­abschnittes gedauert.

 

Bald treten auch schon die gefürchteten Über­raschungen ein, die jedem Bauherrn Sorgen berei­ten. Am 30.09.1981 erreichen die Überraschungen ihren Höhepunkt. Nachdem das Dach teilweise frei­gelegt ist, werden erhebliche Schäden an den Bal­ken sichtbar. Nach gemeinsamer Besichtigung mit erfahrenen Handwerkern kommt die Bauleitung zu dem Entschluss, den Kirchenraum ab sofort zu sperren, da Gefahr besteht, dass die Decke einstürzt.

 

Es wurde ein Statik-Büro eingeschaltet, das Erfah­rung mit der Sanierung alter Holzkonstruktionen hat Dass der Entschluss richtig war, zeigt, dass ernsthaf­te Überlegungen angestellt wurden, evtl. den gan­zen Dachstuhl zu erneuern. Nachdem die Kirche unter Denkmalschutz steht, wurde dieser Gedanke jedoch bald verworfen. Nach Angabe des Statikers wurde Stück für Stück des Dachstuhles und der schadhaften Balkenlage sa­niert. ,Am 26.05.1982 wird die nächste „Überraschung" sichtbar. Es zeigt sich, dass das gesamte Traufgesimse stark zerstört und einsturzgefährdet ist. Es müsste stückweise erneuert werden.

 

Die sichtbaren Mauerwerksrisse wurden teilweise verpresst. Doch es lässt sich, bedingt durch die Konstruktion des alten Gebäudes, nicht verhin­dern, dass sie teilweise wieder auftreten. An der Westseite wurden zugemauerte Fen­ster wiederhergestellt. Der Glockenstuhl wurde neu konstruiert. Die Glocken teilweise erneuert.

 

Die Außenrenovierung wurde 1983 abgeschlossen. Die Innenrenovierung wurde anschließend begonnen.

 

Eine neue Fußbodenheizung wurde nach den Plä­nen eines Heizungsingenieures eingebaut. Sämtliche Fenster wurden erneuert. Die alten Glas­malereien restauriert. Möbel der Sakristei, Innentüren, Beichtstuhl, Empore Aufgang und Fußboden wurden neu gestaltet.

 

Gemeinsam mit dem Landesamt f. Denkmalpflege, Kirchenmaler, Bauherrn und Architekt wurde die Farbgebung der Raumschale sowie die Gestaltung der Stuccatur festgelegt.  Das Deckgemälde im Altarbereich wurde re­stauriert, ebenso der Altar und die Figuren. Ein neuer Natursteinboden ergänzt die Innenraum­gestaltung. Ein herabstürzendes Stück Stuck erschreckt alle Beteiligten. Glücklicherweise kommt keiner zu Schaden. Der gesamte Stuck wurde zusätzlich gesichert.

 

Bei den Malerarbeiten ist ein Unfall zu beklagen. Ein Kirchenmaler stürzte vom Gerüst und zog sich einen Beckenbruch zu. Die mehrjährige, vertrauensvolle Tätigkeit hat mir Freude gemacht. Die Christmette 1984 wurde in der renovierten Kirche gehalten. Es war für mich eine besonders festliche Nacht.

 

An der offiziellen Einweihung kann ich leider nicht teilnehmen. Ich möchte mich daher hier herzlich für das Ver­trauen und die gute Zusammenarbeit bei dem Pfarrgemeinderat und Herrn Pfarrer Berndl be­danken. Ich wünsche der Gemeinde Freude an der renovier­ten Kirche und viele frohe und gesegnete Stunden in dem Gotteshaus.

Daten über das Kirchengebäude:

Erbaut 1761 - 68 Länge 31,82 m Breite 13.78 m Höhe des Turmes 35.49 m Mauerdicke

Kirchenschiff
Kirche von außen